Trauer um Shani Louk

Shani Louk liebte das Leben. Sie reiste um die Welt, besuchte Festivals, war Influencerin auf Instagram und selbstständige Tattookünstlerin. Sie lebte in Tel Aviv, zuvor in Oregon und in Deutschland. Und sie besuchte mit ihrem französisch-mexikanischen Freund das Supernova-Festival, auf dem ein letztes Video von ihr lebend gemacht wurde: sie lachte, sang und tanzte.

Wenige Minuten später landeten Hamasterroristen, schossen in die Menge der feiernden Menschen, töteten, vergewaltigten und verschleppten. Sie machten keine Ausnahmen, waren im Blutrausch, wollten so viele Opfer wie möglich treffen und ihre Taten der Welt zeigen. In den angrenzenden Ortschaften wurden die Menschen ebenso überfallen und grausam ganze Familien getötet, während tausende Raketen auf israelische Städte niedergingen. Viele Morde wurden live gestreamt, weltweit wurden die Videos millionenfach angeschaut, erschreckenderweise bejubelt und es folgten israel- und judenfeindliche Kundgebungen und Ausschreitungen.

Shani Louk wurde verschleppt, Videos zeigen sie in den Händen der Hamas, sie ist blutverschmiert, ein Krankenwagen fährt aber an ihr und ihren laut brüllenden Peinigern vorbei. Mittlerweile wurde ihr Tod bekanntgegeben. Ihr Freund wird noch vermisst.

Shani war Weltbürgerin, liebte alle Kulturen und Menschen, war optimistisch und lebensfroh.

Sie musste genau deshalb sterben.

Wir trauern um Shani, trauern um *alle* unschuldigen Opfer dieses Krieges, aller Kriege. Das Leiden ist unvorstellbar groß, seit Jahrzehnten kommt die Region zwischen Kurdistan, Afghanistan, Jemen und Sinai nicht zur Ruhe. Wir wünschen uns – im tiefen Andenken an Shani und alle zivilen Opfer – endlich Frieden zwischen den Völkern und Religionen.

Mehr als Solidarität

Kurz vor wichtigen Schritten der weiteren Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel ermorden Hamas-Terroristen hunderte unschuldige und wehrlose Menschen, nehmen Geisel und schießen tausende Raketen auf Israel. Hinzu kommen unzählige Querschläger innerhalb Gazas. So ist zu vermuten, dass das Terrororregime Hamas einen Krieg provozieren will, in den es die muslimischen Staaten hineinziehen will. Bislang scheint dieser monströse Plan nicht aufzugehen, denn nicht einmal Hisbollah und der Iran treten offiziell ein. Maßgeblich dürfte hier die internationale Solidarität mit Israel sein, die schlimmstes verhindert. Deshalb ist es so wichtig, dass sich die Staatengemeinschaft einig ist, das Existenzrecht Israels aktiv schützen zu wollen und eine Eskalation damit unwahrscheinlicher werden zu lassen.

Aber über allem schwebt nach wie vor die Gefahr der Ausweitung zu einem regionalen oder gar weltweiten Krieg. Im Hintergrund dürften Russland und Iran bereits alles dafür vorbereiten. Russland möchte den Westen schwächen, um eigene Geländegewinne in der Ukraine zu ermöglichen, Iran möchte Israel bekanntermaßen auslöschen. China und weitere BRICS-Mitglieder wetten ebenfalls auf die Schwächung des Westens, halten sich zumeist bewusst neutral, denn ihre Strategie ist langfristig und eine funktionierende Weltwirtschaft wichtiger als militärische Siege. In Asien schwelen jedoch auf der koreanischen Halbinsel, im Kaukasus, mit dem Anspruch Chinas auf Taiwan sowie in Kaschmir ernste Konflikte, die jederzeit ausbrechen können. Die Versuchung, die Kriege in der Ukraine und in Nahost als Gelegenheit zu deuten, dürfte bereits in militärstrategischen Schubladen skizziert liegen. Ein Weltenbrand stünde bevor.

Auf der Konferenz von Evian 1938, kurz vor Ausbruch des letzten Weltenbrandes, verweigerten so gut wie sämtliche Staaten dieser Erde Solidarität mit dem jüdischen Volk und machten sich damit mitschuldig an der Shoah. Danach gab es nur noch eine humanistisch akzeptable Perspektive: die zionistische in Eretz Israel. Deshalb ist es so wichtig, den jüdischen Schutzraum zu verteidigen, denn nur dort können Jüdinnen und Juden selbstbestimmt über ihr Leben bestimmen. Wer dies nicht erkennen will, schlägt die historische Verantwortung als Folge von Evian und Shoah aus, stellt sich auf die Seite derjenigen, die jüdisches Leben 1938 nicht beschützen wollten und 1948 den neu gegründeten Staat Israel mit Vernichtungswillen angriffen.

Israel und das jüdische Volk müssen uneingeschränkt beschützt und verteidigt werden und genauso muss jegliche Eskalation, müssen Kriegsverbrechen auf allen Seiten, müssen Verletzungen der Menschenrechte verhindert, beendet, verurteilt und geahndet werden. Die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten muss evakuiert, versorgt und gegen militärische und terroristische Angriffe abgeschirmt werden. Mitgefühl mit sämtlichen Opfern und Betroffenen muss zu konkreter Hilfe und Vorsicht bei jeder Entscheidung führen. Hamas, Hisbollah und Islamischer Dschihad müssen zurückgedrängt und der Krieg muss beigelegt werden – bevor er droht, sich regional auszuweiten, bevor er globale Flanken eröffnet. Wenn Israel in der jetzigen Situation die Bilder liefert, die die Hamas für ihre Propaganda benötigt, gibt es nur Verlierende und die Existenz des Staates Israel wird nicht gesichert, sondern womöglich unsicherer.

Was es nun braucht, ist mehr als Floskeln, mehr als nur Solidaritätsbekundungen. Es braucht Stärke: gegenüber den Feinden Israels, gegenüber den Feinden der Zivilisiertheit und gegenüber den Feinden jeglicher Zivilbevölkerung – und die Stärke, zwischen Menschen und Feinden zu unterscheiden, die Stärke, a mentsh zu sein. Jüdinnen und Juden hätten in ihrer Jahrtausende alten Geschichte diese Stärke der Völker sehr oft gebraucht – sie wurde ihnen immer und immer wieder versagt. Wenn die Erde wie derzeit wieder droht, ein zutiefst unmenschlicher Ort zu werden, ist es wichtig, dass Israel starke Freunde hat und dass der jüdische Staat stark und a mentsh ist.