Warum die Biometzger-des-Vertrauens-Lüge und der Tierwohl-Label-Schwindel das Tierleid nur vergrößert

Durch den Tönnies-Skandal und dem neusten ARD-Bericht zu Tiertransporten entscheiden sich derzeit viele Menschen dafür, ihren Fleischkonsum zu reduzieren, auf sogenanntes „Bio-Fleisch“ umzusteigen oder auf Fleisch ganz zu verzichten. Dazu 3 kurze, aber wichtige, EINWÄNDE:

  1. Eine Reduktion des Fleischkonsums ändert die Zustände in der Tierhaltung nicht. Industrielle Strukturen sind stets darauf ausgelegt, durch den Ausbau an Quantität und den Abbau von Qualität immer mehr Rendite herauszupressen. Durch Automatisierung, durch das Unterlaufen von gesetzlichen Standards, durch Produktionsausweitung. Und im Falle der Tierproduktion insbesondere durch das Erzeugen von neuen Märkten. Früher durch das Hinzufügen von Fleisch, Milch und Eiern in alle möglichen Nahrungsmittel, obwohl es völlig unnötig war – heute durch massiven Export, insbesondere nach China. Die Ausfuhr von Schweinefleisch in den Fernen Osten stieg dieses Jahr um unfassbare 236 %! Essen die Deutschen weniger Fleisch, wird einfach eine Marketingmaschinerie in anderen Ländern in Gang gesetzt, die den Verzehr von Tierqualprodukten als Zeichen von Wohlstand darstellt. Und entsprechende Handelswege werden sogar vom Ex-Vizekanzler persönlich ermöglicht!
  2. Der Umstieg auf „Bio-Fleisch“ oder der Griff nach Tierwohl-gelabeltem Fleisch ist nichts weiter als Selbstbetrug. Die Haltungsbedingungen sind nur minimal besser – etwa ein paar Zentimeter mehr Platz lediglich. Ob die angeblichen Bio-Standards überhaupt überall eingehalten werden, ist sowieso nicht durchgängig überprüfbar. Zu viele Betrugsfälle wurden bereits aufgedeckt, als dass man hier der Sache trauen könnte. Und selbst wenn kein krimineller Betrug vorliegt: Bio bedeutet niemals automatisch, dass es den Tieren besser geht. Schaut euch die Horror-Videos von SOKO Tierschutz oder ARIWA an, die auf „Bio-Höfen“ gedreht wurden! Und am Ende werden diese Tiere fast immer auch nur zu den konventionellen Schlachthöfen transportiert, wo sie genauso wie die anderen Tiere misshandelt werden und sehr oft ohne wirksame Betäubung unendlich qualvoll zerlegt werden.
  3. Wer auf Fleisch gänzlich verzichtet, lässt leider oft außer Acht, dass die Produktion von Eiern und Milch strukturell eng mit der Fleischindustrie verkoppelt ist. Wer sich einen Joghurt kauft, hat damit auch automatisch die Tötung männlicher Kälber mit in Auftrag gegeben, wer sich Eiernudeln besorgt, ist zugleich für das massenweise Töten von männlichen Küken verantwortlich. Tiertransporte, Regenwaldrodung, Klimawandel, Artensterben, Ackergifte, Grundwasserverseuchung, Tierseuchen und zoonotische Pandemien: das alles ist immer inbegriffen, wenn man auf Fleisch verzichtet, aber Eier- und Milchprodukte weiterhin konsumiert. Ebenso ist die Herstellung von Leder, Pelz und Wolle mit enorm viel Tierleid verbunden. Und auch Honig bedeutet in aller Regel Tierquälerei und Artensterben, etwa zulasten der Wildbienen, was wiederum das Aussterben von hochspezialisierten Blütenpflanzen bedeutet, was noch immer nicht genügend thematisiert wird.

Was also tun? Zum Einen hilft es in der Tat, auf rein pflanzliche Ernährungsweise umzusteigen. Es ist wirklich einfach heutzutage. Doch das reicht nicht aus, denn zum Anderen brauchen wir endlich klare gesetzliche Regelungen und besser ausgestattete Behörden, die den grundgesetzlich verankerten Tierschutz endlich auch umsetzen. Die bisherige Politik, die eine Ausnahmeregelung nach der anderen festlegt, eine Fristverlängerung auf die nächste erlässt, Sonntagsreden im Wahlkampf hält und wenige Wochen später in Hinterzimmern der Tierquallobby Treue schwört – sie gehört ausgewechselt. Die politische Ebene ist der letztlich entscheidende Hebel, um Tierschutz und Tierrechte durchzusetzen.

Politikerinnen und Politiker, die nichts dagegen unternehmen, dass Kälber bei vollem Bewusstsein zerlegt werden, dass sich in der Massentierhaltung die nächste Pandemie vorbereitet, dass verdurstete Tiere auf Langstreckentransporten nur ein bereits kalkulierter Kostenfaktor sind, dass für Tierfutter die grüne Lunge unseres Planeten brandgerodet wird – solchen Menschen dürfen wir die Hebel der Macht nicht weiter in ihre blutverschmierten Hände legen. Die Bundestagswahl 2021 muss ein deutliches Signal werden!