Behörden kooperieren bewusst mit Tiertransporteuren!

Bereits letztes Jahr wurde aufgedeckt, dass die teilweise bestehenden Verbote für Hochrisiko-Tiertransporte gezielt unterlaufen wurden, weil einzelne Behörden und Veterinäre trotzdem Genehmigungen ausstellten und innerhalb Deutschlands gezielte Umgehungsfahrten stattfanden. Im Wissen, dass die Tiere dadurch unter widrigen Bedingungen nach Zentralasien oder Nordafrika verbracht werden! Diese Regionen sind als „Tierschutz-Hochrisiko-Staaten“ definiert, weil dort keine EU-Standards im Umgang mit Tieren gelten. Etliche Bundesländer reagierten damals und untersagten zunächst sämtliche Transporte. Denn wenn ein Land EU-Standards nicht einhält, dürfen keine Transporte dorthin stattfinden.

Nun berichten Redakteure von Panorama, Mittagsmagazin und RBB auf, dass auch nach den damaligen Aufdeckungen weiterhin die als gesetzeswidrig anzusehenden Transporte in Nicht-EU-Länder stattfinden. Tierschutzstandards werden offenbar bewusst nicht umgesetzt! Die Vorgaben werden somit gezielt missachtet und seitens der Regierungen auch bewusst regulative Flickenteppiche belassen – einige sprechen daher von „Schlupflöchern“, viele konstatieren jedoch, dass hier korrupte und illegale Machenschaften vorliegen.

Die Sendung kann in der ARD-Mediathek ab heute angeschaut werden – bitte streut die Infos überall.

Der hessische Tierschutzbeauftragte deckte bereits 2019 die skandalösen Zustände auf und setzte damit die Politik erstmal massiv unter Druck. So gibt es auf den Fahrten durch Russland weder die Raststätten, auf denen die Tiere Wasser, Futter und Ruhe finden könnten, noch sind die Temperaturen in den LKWs erträglich. Sie fallen durchaus auch auf unter -10 Grad Celsius bei eisigem Fahrtwind!

Auf den Schiffen ist es ebenso desaströs. Immer wieder werden tote Tiere an die Strände des Mittelmeers angeschwemmt – sie erkrankten oder starben in den Schiffen, wo sich die Tiere ohne Frischluft und Platz gegenseitig bedrängen. Sie hungern und dursten, werden schwach und krank. Dann werden sie einfach über Bord geworfen – ihr Tod ist im Verkaufspreis bereits einkalkuliert und rechnet sich sogar noch. Einige Schiffe sinken aber auch und die Tiere ertrinken qualvoll.
In den Zielländern werden die überlebenden Tiere dann brutal behandelt, Tierschutz spielt kaum eine Rolle. Aufnahmen von Investigativ-Recherchen haben die Öffentlichkeit immer wieder aufgewühlt.

Die Politik lenkte daher zwar kurzfristig ein, aber einzelne Behörden auf den unteren Ebenen scheinen sich darum nicht zu scheren und die übergeordnete EU-Ebene kommt auch nur in Mini-Schritten voran. Ministerin Klöckner rührt sich nicht.

Es braucht endlich effektive und strikte Verbote für solche Tiertransporte, die nicht einmal die geltenden ohnehin niedrigen Tierschutzstandards gewährleisten können! Und schnellstmöglich sollten Tiertransporte generell verboten werden, wofür sich die PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ einsetzt.