Große Versprechungen: Merkel will nun aus Schlachthof-Misere Lehren ziehen

Heute verkündete Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass die zahlreichen Corona-Fälle in Schlachthöfen Konsequenzen nach sich ziehen werden. Was genau sie vorhat, ließ sie an der Stelle offen. Bekannt ist derzeit nur, dass es mehr Kontrollen bei Westfleisch & Co. geben soll. Es ging ihr insbesondere um Kontrollen bezüglich der Hygienevorschriften und des Arbeitsrechts. Der Druck auf die Bundesregierung, dass Schlachthöfe sofort dauerhaft geschlossen werden müssen, wenn die Betreiber rechtswidrig agieren, muss genau jetzt drastisch erhöht werden. Denn solch eine Chance gibt es womöglich die nächsten Jahre nicht mehr.

Die katastrophalen Zustände in den Schlachtbetrieben müssen jetzt öffentlich debattiert werden – nicht nur die Unterbringung in den Sammelunterkünften und die sittenwidrigen Beschäftigungen der zumeist aus Osteuropa stammenden Arbeiter, sondern auch die psychisch schwer belastenden Folgen dieser Arbeit, die gesundheitlichen Folgen für die Konsumenten, die Umweltschäden der Agrarindustrie und die gigantischen Tierschutzverstöße bei Haltung und Schlachtung!

Dies muss der erste Schritt in Richtung einer echten Agrarwende sein. Agrarministerin Klöckner ist für diese Herausforderung natürlich ungeeignet. Ich fordere die Bundeskanzlerin auf, ihr Kabinett so umzustrukturieren, dass das Risiko künftiger Pandemien, das derzeit stattfindende Artensterben, die skandalöse industrielle Tierquälerei und der bedrohliche Klimawandel mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft werden.

Wir Menschen brauchen keine Massentierhaltung, keine quälerische Tierhaltung, keine Monokulturen, keine Umweltgifte. Unsere Kinder und Enkel aber brauchen einen lebenswerten Planeten, auf dem sie keine Angst vor Pandemien und Wetterextremen haben müssen, auf dem der Regenwald nicht vernichtet wurde, auf dem nicht eine Tierart nach der anderen dezimiert wird!

Frau Merkel: schauen Sie sich die unhygienischen Zustände in den Schlachthöfen und den Sammelunterkünften genau an, schauen sie sich die unsozialen Arbeitsbedingungen an, schauen sie auch in die angstvollen Augen der Tiere, die – teilweise ohne wirksame Betäubung – täglich zigtausendfach nach ihrem kurzen Leben in den Ställen und furchtbaren Transporten getötet werden. Beenden Sie die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen, denen die Schlachthofarbeiter nur aus purer Not – und wohl nicht aus Freude an der Arbeit – nachgehen.

Schaffen Sie aber auch mit einer dringend nötigen Agrarwende endlich ökologisch-nachhaltige Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, die sozial sind und gesunde, ethische Lebensmittel produzieren!

Lassen Sie die Corona-Pandemie nicht nur einfach eine Krise sein, in der die meisten Menschen nachvollziehbarerweise Nachteile und Einschränkungen zu beklagen haben – lassen Sie das Jahr 2020 auch ein Anstoß sein, unser Miteinander und unsere Lebensgrundlagen kritisch zu prüfen und das loszuwerden, was bislang nur Schäden, Risiken und Leid hervorrief.

Nach unserem Lockdown zur Bekämpfung von Covid-19 muss nun der Shutdown für Tierquäler-Betriebe, Naturzerstörer und unsoziale Ausbeuter kommen!