Jahrestag der Brandkatastrophe von Alt Tellin

Vor genau einem Jahr brach das Feuer aus, das für fast 60.000 Tiere den grausamen Tod bedeutete. Sie konnten nicht fliehen, sondern verbrannten und erstickten innerhalb von Minuten.

Es gab kein Brandschutzkonzept. Die Rettung der Tiere war nie wirklich vorgesehen, weshalb die Feuerwehr die Stallanlagen „kontrolliert abbrennen“ ließ.

Lediglich 1.300 Schweine konnten in letzter Sekunde befreit werden, wo sie das erste Mal in ihrem Leben Tageslicht sahen und frei sein konnten.

Die Videoaufnahmen der Katastrophe wirken surreal: im Vordergrund genießen einige wenige Schweine ihre Freiheit und hüpfen über die Wiese. Der Rauch wird in die andere Richtung geweht. Im Hintergrund verbrennen und ersticken unter Höllenschreien 60.000 Tiere.

Allesamt namenlos, nur Nummern in einer Buchhaltungssoftware. Nicht einmal die genaue Anzahl der verbrannten Tiere weiß man, da die Computertechnik mit verbrannte. Womöglich will man auch die Überbelegung der Anlage vertuschen.

Die 1.300 Schweine wurden kurze Zeit später abtransportiert; in eine Anlage des gleichen Betreibers. Lebenshöfe wollten sie aufnehmen, was ihnen aber verweigert wurde. Letztendlich wurden auch sie getötet.

Sie wurden geboren, um das Tierqualsystem aufrecht zu erhalten, um zu sterben, um als Stück Ware zu enden. Kein Indivuum, sondern Mittel, um die Inhaber reicher zu machen.

Straathof und ein mafiöses Komplex aus nebulösen Briefkastenfirmen stecken dahinter. Die Ermittlungen dauern noch an und was die Brandursache betrifft, deutet alles auf Brandstiftung hin.

Aber Brandstiftung ist im Grunde bereits das Agrarsystem, das solche Anlagen erlaubt!

Konsequenzen? Es gibt leichte Anpassungen der Gesetzeslage. In Alt Tellin wird wohl keine Massentierhaltung mehr möglich sein – zu groß ist der Widerstand vor Ort. Der Widerstand formierte sich bereits vor der Genehmigung, die offenbar rechtswidrig erfolgte. Aber erst nach dem sinnlosen Tod von fast 60.000 Seelen hört man den Protestierenden wirklich zu. Zu spät.

Zu spät. Zu unambitioniert. Zu empathielos. Die Agrarpolitik von MV, des Bunds und der EU ist nach wie vor ohne Ziel. Jeden Tag geht das Sterben weiter.

6 Stallbrände täglich gibt es laut Zählung von Stefan Stein („Stallbrände“). Schätzungen der Versicherungswirtschaft und Brandschutz-Dachverbänden nehmen zusätzlich eine sehr hohe Dunkelziffer an und gehen von 13 bis 30 schweren Stallbränden aus – jeden Tag, allein in Deutschland!

Die PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ fordert die Bundesregierung auf, das mörderische System der Massentierhaltung sofort zu beenden. Statt Subventionen für die tierhaltenden Agrarier, was lediglich falsches Handeln belohnt, muss die industrielle Tierausbeutung auslaufen.

Nichts rechtfertigt diese unbegreiflichen Qualen und sinnlosen Tode!