Tierqual-Lobby erstmalig in der Minderheit: das Ende der europäischen Stierkampf-Subventionen

Endlich ein Schlag gegen die Stierkampf-Lobby!

Der erfolgreiche Antrag wurde von Francisco Guerreiro, der für die portugiesische Tierschutzpartei ins EU-Parlament gewählt wurde, ausgearbeitet.

Er sieht vor, dass keine EU-Subventionen mehr an Stierzüchter gehen, wenn die Tiere für den Stierkampf eingesetzt werden sollen. Dabei sollen auch Umgehungstatbestände beachtet werden, also indirekte Verkäufe, wenn der Stier letztlich dann doch den Weg in die Arena antreten muss.

Dem Anliegen von Francisco Geurreiro schlossen sich zahlreiche Abgeordnete, insbesondere links der Mitte, an, so dass sich sogar eine deutliche Mehrheit fand! Das war aber nicht immer so, denn noch vor einem Jahr stimmte das Parlament mehrheitlich gegen das Ende der Stierkampf-Subventionen.

Aber 2020 kippte im Rahmen der Agrar-Reform die Stimmmung der Abgeordneten hin zu mehr Tierschutz in diesem Punkt! Ein Grund könnte sein, dass zahlreiche Tierschutz-interessierte Wahlberechtigte ihre Abgeordneten anschrieben und zum Überdenken ihrer Einstellung anregten. Im Namen aller geschundenen Tiere ein riesiges DANKESCHÖN!

2019 hatte ein fleißiger Mitarbeiter der Linksfraktion, der insbesondere für Anja Hazekamp von der niederländischen Tierschutzpartei tätig ist, den Antrag gegen die Stierkampf-Subventionen ausgearbeitet. Eingereicht wurde er letztes Jahr u.a. vom Abgeordneten der deutschen Tierschutzpartei. Leider gab es damals noch keine Mehrheit. Mutmaßlich auch deshalb, weil sich die sozialdemokratische Fraktion von ihren spanischen Mitgliedern beeinflussen ließ, statt selbstständig über Moral und Vernunft zu reflektieren.

Ein Dank an dieser Stelle also an alle Mitarbeiter*innen des Europaparlaments, die sich unermüdlich für Tierschutz, Umweltschutz, Gerechtigkeit und Frieden einsetzen! Und Dank an die Abgeordneten, die sich im Agrarausschuss und im Umweltausschuss für die Schwachen und Stimmlosen stark machen!

Es bleibt nun zu hoffen, dass dieses Verbot der Stierkampf-Subventionen auch wirklich umgesetzt werden kann. Denn die spanische Stierkampf-Vereinigung droht bereits mit einer gerichtlichen Klage dagegen. Zur Erinnerung: während der Corona-Pandemie forderten sie noch 700 Millionen Euro Entschädigung für entgangene Gewinne. Sie werden sicherlich noch lange dreiste Forderungen stellen.

Und wir werden ganz sicher einen noch viel längeren Atem haben! Bis der Stierkampf komplett verboten ist!