Endlich mal weltpolitische Bedeutsamkeit für den Tierschutz!

Das polnische Parlament beschloss heute ein Verbot der Haltung von Tieren zur Pelzgewinnung!

Das wäre an sich kaum eine Meldung in den internationalen Medien wert, da Tierschutzpolitik leider noch immer keinen besonderen Nachrichten-Stellenwert einnimmt. Bereits über ein Dutzend anderer Länder setzten solch ein Verbot durch, ohne dass die Öffentlichkeit davon Notiz nahm. Berichtet wird jetzt darüber aber, weil die nationalkonservative Regierung Polens an dieser Abstimmung zerbrechen könnte.

Denn nicht nur Jaroslaw Kaczynski als Chef der Regierungspartei „PiS“ ist Tierfreund, sondern auch der EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski ist seit vielen Jahren dafür bekannt, den politischen Tierschutz unterstützen zu wollen. Wojciechowski ist sogar Vorgänger von Anja Hazekamp (Partij voor de Dieren) im Amt des Präsidenten der Intergroup for Animal Welfare des EU-Parlaments.

Beide PiS-Politiker haben aber mächtige und viele Feinde in der eigenen Partei, natürlich nicht nur in Tierschutz-Fragen. Traditionell steht die PiS den Landwirten und Agrarkonzernen nahe. Und demzufolge ist das Risiko, dass beide eingehen, wenn sie sich für Tierschutz einsetzen, enorm. Entsprechend konnte das Verbot der Pelzfarmen auch nur mithilfe der polnischen Opposition von Liberalkonservativen, Sozialdemokraten und Linken durchgesetzt werden.

Hoffentlich folgen noch weitere tierschutzpolitisch dringend notwendige Reformen in Polen und in der EU! Danke an alle, die im polnischen Parlament für das Verbot stimmten – ihr seid Hoffnung und Inspiration für andere Parlamente. Macht die Argumente für Tier- und Artenschutz, für eine Agrarwende, für Klima- und Umweltschutz stark und bleibt hartnäckig!

Ursula von der Leyen, sprechen sie mit ihrem EU-Agrarkommissar und hören Sie ihm persönlich und vertraulich zu, ohne auf die bekannten und organisierten Tierqualindustrie-Unterstützer in CDU/CSU, PiS etc. zu achten. Beschäftigen Sie sich empathisch und in Anbetracht der Risiken, Schäden und Leiden der Tierhaltung mit tierschutzpolitischen Anliegen. Kommende Generationen werden es ihnen danken, wenn Sie Europa mutig gestalten – hin zu mehr Mitgefühl!