Vergiftet politische Kultur und unsere Tierwelt: Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner

Es reicht! Immer wieder sind es Jäger, die in Skandale verwickelt und für massenhafte Tode verantwortlich sind. Stichwort Tönnies mit seiner Leidenschaft nicht nur für Billigfleisch und industrielle Tierqual sowie sklavereiähnliche Arbeitsbedingungen, sondern auch für Jagd auf Fasane in Schottland, Hirsche in Deutschland und Nilpferde in Afrika. Und immer wieder ist es Julia Klöckner, die sich aktiv und vehement gegen Tierschutz-Standards einsetzt!

Aktuell blockiert sie das Vorhaben der EU-Kommission, Blei-Munition europaweit zu verbieten. Als erster Schritt soll das Verbot für den Einsatz von Bleischrot in der Nähe von Feuchtgebieten gelten. Jedes Jahr krepieren eine Million Wasservögel wie Schwäne oder Seeadler, weil sie Bleimunition versehentlich zu sich nehmen. Denn 5000 Tonnen Blei landen jährlich in Gewässern, weil die Jäger natürlich nicht immer die armen gejagten Tiere treffen, sondern mit ihrem hochgiftigen Sonderermüll die Natur belasten. Und selbst wenn sie ein Tier treffen, bedeutet es oftmals einen schrecklichen Todeskampf, mitunter tagelang! Weitere 15.000 Tonnen Blei-Munition landen auf Feldern und in Wäldern. Jedes Jahr!

Höchste Zeit, dieses Verbrechen an unserer Natur zu verbieten. Übrigens ist es auch ein Verbrechen an den Menschen, denn das Blei gelangt über die Nahrungskette auch zu ihnen – insbesondere Kinder aus Jägerfamilien werden leider systematisch vergiftet teilweise – selbst das ist Julia Klöckner egal!

Und zu aller Dreistigkeit begründet Klöckner ihren unverblümten Einsatz für die Interessen der organisierten Jägerschaft auch noch mit Tierschutz. Unfassbar, aber Tatsache: sie erzählt, dass nur Bleimunition einen schmerzfreien Tod der gejagten Tiere garantieren würde. Dieses Märchen ist längst widerlegt und aus dem Munde einer Verteidigerin der Tierqualindustrie sowieso reiner Hohn. Und überhaupt – Bleimunition ist bereits in vielen Ländern verboten.

Und dennoch will sie alles daran setzen, damit die EU nicht vorankommt im Bereich Tierschutz. So wurden vor der Abstimmung zum Verbot der Bleimunition einige Zugeständnisse an die Jägerlobby gemacht, damit Deutschland zustimmt. Aber trotzdem blieb sie ihrer lebensverachtenden Linie treu. Eine erneute Chance gegen die gravierenden Bleiverseuchungen in Europa gibt es aber: die Kommission wird das Vorhaben an den Europäischen Rat geben (der eine sehr unwahrscheinliche Zweidrittelmehrheit dagegen aufbringen müsste) und sich Unterstützung vom Europäischen Parlament einholen.

Klöckner wird sich wohl nicht nur in dieser Sache blamieren, sollte sich die Kommission am Ende durchsetzen können. Tönnies & Co. werden hoffentlich die nächsten Kapitel des Scheiterns der Tierqual-Ministerin sein!